Herzberg#archiviert#digital - Förderung für ein digitales Stadtarchiv
Die Stadt Herzberg (Elster) möchte ihr Archivgut digitalisieren!
Das Digitalprogramm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) unterstützt mit Fördergeldern verschiedenste Digitalisierungsvorhaben von Bibliotheken und Archiven.
Nach Förderaufruf der dbv bewarb sich die Stadtverwaltung Anfang Dezember 2020 mit dem Projekttitel "Herzberg#archiviert#digital" und erhielt etwas verspätet zum 30.06.2021 die Förderzusage für eine digitale Ausstattung (Archivscanner & Zubehör, Archivsoftware und Schnittstelle zur Archivdatenbank) von insgesamt 19.327,72 €.
Das Stadtarchiv ist ein engagiertes "Einfrau-Archiv", welches eng mit der Leitung des Hauptamtes zusammenarbeitet.
Das Stadtarchiv verwahrt Archivalien aus ihrer über 800-jährigen Stadtgeschichte, wie Schriftgut der städtischen Verwaltung im Mittelalter, forschungsrelevante Akten aus der NS-Zeit sowie aus der DDR. Laut Einschätzungen von Sachverständigen der Landesfachstelle für Archive und Öffentliche Bibliotheken in Potsdam verfügt das Stadtarchiv Herzberg über einen einzigartigen Archivbestand.
Dieser muss unbedingt in seinem Bestand erhalten und sichtbar werden.
Der überwiegende Teil des vorliegenden Archivgutes wurde in der Vergangenheit nicht ausgewertet, nicht digitalisiert und nicht mittels Archivdatenbank verzeichnet. Demzufolge blieben bis heute viele forschungsrelevante Informationen vor der Öffentlichkeit verborgen.
Auch der Zustand der Archivalien verschlechtert sich und wird künftig zu Informationsverlusten führen.
Hier ist dringender Handlungsbedarf nötig.
Mithilfe von digitalen Mitteln und Methoden für die Zugänglichkeitsmachung von Archiv- und Kulturgut soll die Erforschung anderer relevanter Dokumente, die weit mehr als regionale Informationen bereitstellen können, ermöglicht werden. Mit verstärkter Archivpräsenz mittels Digitalisierung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zwecks Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Stadtarchivs und der Durchführung kleiner Schülerprojekte soll dies künftig forciert werden.
Unser Ziel ist, durch Digitalisierung und Verzeichnung, die Nutzerfrequenz des Stadtarchivs zu erhöhen, die Grundlage für die Teilnahme an Forschungsprojekten zu schaffen und Kulturgut für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Auch für die archivpädagogische Arbeit mit unseren Bildungseinrichtungen ist die digitale Ausstattung notwendig, so können Archivalien für Bildungsprojekte auch außerhalb des physischen Archivs angeboten werden.
Die Anschaffung der digitalen Ausstattung soll nun zeitnah beginnen. Die strategischen Schritte von Projektplanung, Teamzusammenstellung, zu digitaler Erfassung mit Testphase sowie der Qualitätsfeststellung und -sicherung, zu Sicherung der Daten und Reponierung, bis hin zu Onlinestellung und Vermarktung der Daten, stehen hier im Fokus des Projektes. Zum 31.12.2021 soll die Projektphase beendet sein. Hier sollen gezielt die "Test-Nutzer" mit eingebunden werden, indem sie ihr Feedback abgeben und sich nachhaltig mit einbringen können.