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Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK)

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Was ist ein INSEK?

 

Ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept beinhaltet eine ausführliche Untersuchung und Bewertung der örtlichen Gegebenheiten und die Definition von Handlungsfeldern sowie Strategien für eine zukünftige Entwicklung. Mit dem Konzept werden Projekte konzipiert und inklusive einer Kostenschätzung benannt. Das INSEK stellt damit u.a. eine Voraussetzung dar, um Fördermitteln für die Umsetzung der beschriebenen Projekte und Maßnahmen im festgelegten Fördergebiet zu erhalten.

 

Welche Themen sind relevant? Werden die Bürger*innen beteiligt?

 

Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) betrachtet die Ebene der Gesamtgemeinde unter besonderer Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse sowie der regionalen Rahmenbedingungen. Stadtentwicklungsrelevante Informationen sind bei Verwendung im INSEK in ihrer Genauigkeit dem Maßstab dieser gesamtgemeindlichen Betrachtung anzupassen, um eine Gesamtschau zu gewährleisten. Auch eine Auseinandersetzung mit den Teilräumen der Gemeinde, insbesondere den Gebieten der städtebaulichen Erneuerung wird durchgeführt. Dabei ist die Entwicklung in den Teilräumen mit der Entwicklung in der Gesamtgemeinde zu vergleichen und zu interpretieren.

Bei der Erarbeitung eines INSEK kommt es insbesondere auf die enthaltenen Fachteile an. Diese werden fachübergreifend vernetzt und abgestimmt erarbeitet. Dabei beinhaltet ein INSEK konsensfähige Lösungen oder akzeptable Kompromisse. Der INSEK-Prozess soll bei bestehenden Zielkonflikten zu einem gerechten Interessenausgleich führen. Dazu ist es erforderlich die unterschiedlichsten Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Denn ein INSEK soll für alle in einer Stadtgesellschaft aktiv und passiv Agierenden als Handlungsgrundlage dienen.

 

Welches Ziel wird verfolgt?

 

Das INSEK dient vorrangig dem Ziel, die fachübergreifend erarbeitete Strategie für die Entwicklung der Gesamtgemeinde darzustellen. Objektkonkrete Aussagen sind in der Regel nicht Bestandteil des INSEK. Damit bündelt ein INSEK die verschiedenen Funktionen und Aufgaben einer Stadt. Es beschreibt eine in sich geschlossen Strategie für die künftige Entwicklung.

Die Intensität der Auseinandersetzung mit einzelnen thematischen Schwerpunkten wird individuell auf die örtlichen Erfordernisse in der Gemeinde zugeschnitten. Es bleibt den Gemeinden freigestellt, die Inhalte der Fachteile auf Kernaussagen vorhandener bzw. in Aufstellung befindlicher Fachplanungen zu beschränken, wobei die spezifische Problemlage hinreichend erkennbar sein sollte. Das zu bearbeitende Themenspektrum im Rahmen eines INSEK-Prozesses reicht dabei von der Analyse der gesamtstädtischen Situation und der demografischen Entwicklung über deren Prognose bis zur konkreten Bearbeitung thematischer Fachteile.

 

Welche Bereiche spielen hierbei eine Rolle?

 

In den Fachteilen werden die Aspekte des Städtebaus und der Denkmalpflege, des Wohnens, der Wirtschaft, des Arbeitsmarkts, des Handels und Tourismus, des Verkehr und der technischen Infrastruktur bearbeitet. Außerdem gehören die Belange der Umwelt, der Kultur und des Sports, der Bildung und der Erziehung, des Bereiches Soziales und der Finanzen gleichermaßen zum inhaltlichen Spektrum eines INSEK. Die vielfältigen Analysen, Prognosen und Aussagen der Fachteile werden zu einem abgestimmten Gesamtkonzept und einer Umsetzungsstrategie verknüpft. Daraus lässt sich die zukünftige Stadtentwicklungsstrategie ablesen, die in der Regel einen Zeithorizont von 15 Jahren abbildet. Sie beinhaltet auch Prioritäten, Maßnahmenpakete und einzelne Umsetzungsschritte, die zur Zielerreichung notwendig sind. In regelmäßigen Abständen werden die getroffenen Annahmen und Entwicklungsziele mit den tatsächlich eingetretenen Gegebenheiten verglichen. Eine Fortschreibung einzelner Fachteile oder des Gesamtkonzeptes aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen und daraus resultierenden Fehlentwicklungen ist nach Bedarf durchzuführen.

 

Warum ist es notwendig?

 

Es wird empfohlen eine Strategie der integrierten Stadtentwicklung aufzustellen, um knappe Ressourcen wirkungsvoll zu bündeln und der Ausgrenzung benachteiligter Stadtgebiete entgegenzuwirken.

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Dorf

Der Anlass für unsere Stadt Herzberg (Elster)!

 

Die Stabilisierung des städtischen Lebens, das durch Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung, Bildung und Gesundheit geprägt wird, ist eine Herausforderung, die sich die Stadt Herzberg (Elster) zukünftig stellen muss. Dabei geht es um die Wahrung und Erlebbarkeit des baukulturellen Erbes, des historischen Stadtkerns als Gedächtnis der Stadt, um Erhalt und Weiterentwicklung attraktiver Wohnlagen, die Stärkung der Versorgungsfunktionen des Mittelzentrums wie um die Schaffung generationengerechter Freizeitmöglichkeiten für seine Bewohnerschaft.

 

Um den Herausforderungen des Bevölkerungsrückganges und der damit einhergehenden Thematiken wie Überschuss von Wohnraum und sozialer Infrastruktureinrichtungen zu begegnen, wurde im Jahr 2006 ein erstes Stadtentwicklungskonzept für die Stadt Herzberg (Elster) erstellt, das den „Stadtumbau“ zum Schwerpunkt hatte. Darüber hinaus konnte durch umfassende Sanierungsmaß-nahmen und mit Hilfe des Städtebauförderprogramms Städtebaulicher Denkmalschutz ein Großteil der historisch und baukulturell wertvollen Bausubstanz der Altstadt modernisiert und Instand ge-setzt werden.


Mit dem hier vorliegenden Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) als informelle Plangrundlage wird eine weitere wichtige strategische und konzeptionelle Grundlage geschaffen, um die genannten Herausforderungen und Bedarfe steuern und die zukünftige Stadtentwicklung für die Gesamtstadt Herzbergs mit seinen elf Ortschaften definieren zu können. Weiter soll mit dem INSEK die Grundlage für die Aufnahme in Programme der Städtebauförderung im Land Brandenburg geschaffen werden. Im Frühjahr 2019 veranlasste die Stadt Herzberg (Elster) daher die Aufstellung des INSEK.

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