Herzberg im Klimawandel - Herzberger*innen diskutierten lebendig über die Zukunft der Kreisstadt
Über 20 Herzbergerinnen und Herzberger kamen am Mittwochabend, am 29. Juni, im Saal des Bürgerzentrums zusammen, um ein heißes Eisen anzufassen: Den Klimawandel. Dass er Herzberg erreicht hat, steht für die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Jessica Heyde, außer Frage. Schließlich sind Trockenheit, Hitze, Waldsterben und Niedrigwasser der Elster längst keine Ausnahmen mehr. Um eine Verschlimmerung der Situation aufzuhalten, gilt es anzufassen und den Klimawandel zu stoppen. Auch Herzberg ist hier in der Pflicht. Das zeigt u.a. die ernüchternde Treibhausgasbilanz der Stadt: Herzberg verursacht im direkten Vergleich mehr Treibhausgasemissionen pro Kopf als der bundesweite Durchschnitt. Die Gründe dafür sind vor allem der Pendel- und Lieferverkehr, welcher durch die sich kreuzenden Bundesstraßen zu Stande kommt. Aber auch die Wärmeerzeugung spielt eine große Rolle. Schließlich erfolgt diese zu 80 % über fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle.
Die Stadt hat das Problem erkannt und möchte den Klimaschutz nun aktiv angehen. Der erste Schritt ist die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes. Ziel ist es, schnell umsetzbare, effektive und vor allem konkrete Maßnahmen zu finden, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Zusammen mit den Bürgern und Bürgerinnen, der Klimaschutzmanagerin Jessica Heyde und Susann Nitzsche von neuland21 wurde in der Veranstaltung lebhaft über den Klimaschutz diskutiert. Die Herzberger*innen stellten Nachfragen zum Klimawandel und brachten ihre Ideen zur Reduktion der Treibhausgasemission in Herzberg ein.
Grundsätzliche Fragen und Diskussionspunkte wie z.B. Vor- und Nachteile von Windkraft, Photovoltaik und E-Mobilität wurden aufgenommen, die Jessica Heyde gern in zukünftigen Veranstaltungen weiter beleuchten möchte. Konkrete Maßnahmen konnten ebenfalls diskutiert werden: Pflanzaktionen, Ausbau des ÖPNVs, die Stärkung des Radverkehrs, Energieeinsparprojekte, nachhaltige Vorgaben in der Stadtplanung und viele mehr. Zudem wünschten sich die Bürger*innen eine bessere Übersicht über Fördermöglichkeiten für private Bauvorhaben, um eine finanzielle Entlastung zu gewährleisten. Dass sich Privatleute in der Klimakrise oft allein gelassen fühlen, versteht die Klimaschutzmanagerin der Stadt. Schließlich ist die Thematik komplex und schier überwältigend. In den nächsten Jahren werden auf die Stadt und die Herzberger*innen ungeahnte Herausforderungen zukommen.
Das Klimaschutzkonzept soll hier helfen, die Anstrengungen zu bündeln und einen konkreten Fahrplan vorzugeben. Die Anregungen des Mittwochabends werden dazu beitragen und in die Konzeption einfließen. Erste kleinere Schritte werden bereits im nächsten Jahr umgesetzt und weitere Diskussions- und Informationsabende folgen.
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